Eine Expedition, mit der die Männer vor allem eines wollen: berühmt werden!

Das Knarren der Ankerwinde löste unsere letzte Verbindung zur Zivilisation. Der Morgen war grau, der Himmel bedeckt, doch die Herzen an Bord der ENDURANCE schlugen in freudiger Erwartung. Die langen Tage der Vorbereitungen waren vorüber. Das Abenteuer lag vor uns!  (Ernest Shackleton)

Die Expedition mit der ENDURANCE ist Shackletons zweiter Versuch, das ewige Eis mit eigener Mannschaft zu erobern. Doch dieses Mal lernt er aus seinen Fehlern: Statt 12 Ponys nimmt er 69 Hunde mit, auch das Schiff ist wesentlich geeigneter für die Fahrt.

Doch bereits zuvor reist er in die Antarktis, als er Robert Falcon Scott – der das Wettrennen zum Südpol 1911 gegen Roald Amundsen verliert – auf einer seiner früheren Expeditionen ins Eis begleitet. Eine große Unbekannte ist die Antarktis damit nicht mehr.

Was also lässt sich noch entdecken, wie Ruhm gewinnen?

Mit zwei Kameraden von Scotts Reise und 25 weiteren Männern ist Shackleton nun entschlossen, das Eis zu Fuß zu durchqueren. Seine größte Herausforderung ist die Finanzierung, doch er findet Geldgeber. Am 8. August 1914 nimmt die ENDURANCE Kurs auf Südamerika.  Nur Tage zuvor hatte Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg erklärt. Doch die britische Admiralität lässt die Mannschaft ziehen mit dem knappen Befehl: „Auslaufen!“.

Einen Monat lang treffen die Männer letzte Vorbereitungen in Südgeorgien, bevor die Reise ins Ungewisse schließlich beginnt. Doch kaum erreicht das Schiff das Weddellmeer, zerklüftet Packeis wie ein riesiges Puzzle aus Eisschollen das Meer, soweit das Auge reicht.

Ziel der Reise

ist es, berühmt zu werden. Shackleton und seine Männer erhoffen sich Ruhm und damit die Möglichkeit, nach ihrem Abenteuer Profit daraus zu schlagen. Er, aber auch andere der Männer, wie etwa sein Kapitän Frank Worsley, führen daher auf ihrer Expedition ausführlich Tagebuch.

Außerdem gewinnt Shackleton einen der renommiertesten Expeditionsfotografen seiner Zeit für sein Unterfangen: Frank Hurley.

Der Fotograf Frank Hurley

Der australische Fotograf und Kameramann Frank Hurley nimmt bereits 1911 an einer Antarktis-Expedition teil, allerdings nicht mit Shackleton, sondern mit Douglas Mawson. Als Shackleton den Film Hurleys über diese Expedition sieht, engagiert er den Fotografen für seine geplante Reise.

Hurley ist ein Mann, der unter schwierigsten Bedingungen fotografiert und filmt. Als die ENDURANCE untergeht, taucht er in das eiskalte Wasser, um sein Material zu retten. Schließlich muss er sich dennoch von vielen Bildern trennen.

Nicht zuletzt Dank Hurleys spektakulärer Bilder wird die eigentlich gänzlich gescheiterte Expedition Shackletons zu einer der großen Abenteuergeschichten seiner Zeit.

Später dient Hurley als Kriegsfotograf im Ersten Weltkrieg. Auch im Zweiten Weltkrieg ist er als Fotograf im Einsatz. Dabei macht er keinen Hehl daraus, dass er die Bilder nachträglich bearbeitet oder Szenen nachstellen lässt. Dennoch sind die Fotos von großer Eindruckskraft.

Hurley ist ein Krieger mit der Kamera und würde überall hingehen oder alles tun, um zu einem Bild zu kommen.

Lionel Greenstreet, Erster Offizier der ENDURANCE